Mit den Kita-Kids ins Tonstudio

Zwei Erzieherinnen von „Trudis Arche Pattensen“ durften sich über eine ganz besondere Überraschung freuen: Ihre Kita-Kinder waren im Tonstudio und nahmen für sie heimlich eine CD auf.


Die 24-jährige Isja Lucchesi studiert Kindheitspädagogik und arbeitet als Werkstudentin in der Kindertagesstätte „Trudis Arche Pattensen“, in der sie jedes Semester verschiedene Projekte umsetzt. Nachdem sie bereits eine Kükenschlüpfstation in der Kita installiert hat und ein Weihnachtswichtel seinen Schabernack in der Einrichtung trieb, hatte sie diesmal eine ganz andere Idee: Die Aufnahme einer CD in einem echten Tonstudio. Es sollte ein besonderes Geschenk für zwei Kolleginnen der Kita werden, für die eine zum Abschied, für die andere zur Hochzeit.

Das Tonstudio von Dieter Hamann befindet sich seit über 25 Jahren in Toppenstedt, nur zwei Orte von Pattensen entfernt. Dort arbeitete Dieter Hamann schon mit vielen großen Stars zusammen, unter anderem mit Otto Waalkes, Udo Lindenberg und Rolf Zuckowski. Umso aufgeregter waren die Kinder, als sie erfuhren, dass sie dort eine eigene CD aufnehmen würden.

Dieter Hamann erklärte sich schnell bereit, mit den Kita-Kids aus Pattensen eine CD aufzunehmen. Die15 Jungen und Mädchen durften an einem Tag insgesamt drei Lieder einsingen. Und alles musste heimlich geschehen, schließlich war das eine ganz geheime Überraschung. „Das war gar nicht so einfach“, erzählt Isja Lucchesi, „doch die Kinder wussten: gute Geheimnisse darf man haben. Wir sammelten die Kinder morgens ohne große Worte ein, sie wussten bereits, worum es ging und waren ganz schnell an Ort und Stelle.“ Im Vorfeld wurden die Lieder natürlich auch geprobt, damit im Tonstudio Text und Gesang saßen. Dies geschah heimlich im Kindergarten nebenan, damit die beiden Kolleginnen auch wirklich nichts von dem Projekt erfuhren. Mit Kopfhörern und Kindersitzen ging es dann am 13. Juni ins Tonstudio zu Dieter Hamann. „Die Kinder waren richtig aufgeregt, es war ja eine große neue Erfahrung für sie. Aber sie sangen gerne und gaben sich sehr viel Mühe – auch beim Leise sein, wenn andere gerade sangen“, berichtet Isja Lucchesi.

Bis zum großen Tag der Übergabe war es allen Kindern tatsächlich auch gelungen, dicht zu halten und ihren Erzieherinnen kein Wort von ihrem Ausflug zu verraten. Kollegin Silke Stock freute sich riesig über ihr Abschiedsgeschenk, und auch als Hochzeitsgeschenk war die CD der Kita-Kinder eine wundervolle Überraschung für Sophie und Jesse Dabelstein. Natürlich erhielten auch alle Kinder eine CD zur Erinnerung an dieses besondere Erlebnis.

 

Text: Fanni Brinkmann& Isja Lucchesi

Vom Ei zum Küken - ein ganz besonderes Kita-Projekt

Die Kamera leuchtet rot, die Online-Zuschauer blicken gespannt durch ein kleines Fenster auf die Hühnereier im Brüter. Minuten vergehen, Bewegung im Ei - und Stück für Stück knackt es auf. Ein Küken wird geboren, ein Livestream, den viele Zuschauer gebannt verfolgen. 

Es ist das Finale eines ganz besonderen Projekts, das die Studentin Isja Lucchesi in der Osterzeit 2022 in der Kita „Trudis Arche Pattensen“ durchgeführt hat. Ein Projekt im Rahmen ihres dualen Studiums in Kindheitspädagogik. Unter dem Titel „Vom Ei zum Küken“ wurde es gruppenübergreifend mit ihrer Haupt-Kitagruppe durchgeführt, wobei sie zusammen mit den Kindern 21 Tage lang in 21 Plastikeier geguckt hat - während in einem Brüter echte Eier gebrütet wurden. Weiße, braune, grüne, eine ganze Palette voll bunter Eier. 

Was die Kinder in den Plastikeiern gesehen haben? Das Bild eines Ei-Inneren vom ersten bis zum 21. Tag. Denn genauso lange dauert es, bis aus dem Eigelb und Eiweiß ein kleines, flauschiges - wenn auch noch ziemlich nasses - Küken wird. Und da man da in Wahrheit nicht hineinsehen kann, war das eine super Idee, den Kindern zu zeigen, was im Inneren überhaupt vor sich geht. Etwa, dass am zweiten Tag bereits das Herz zu schlagen beginnt. Dazu hatte Isja eine Tabelle, in der jede Entwicklung und jeder Vorgang genau erklärt war. 

Jeder Tag wurde zusätzlich auf einem Abrisskalender festgehalten, so wussten die Kinder, wie lange es noch bis zum Schlupftag dauerte. Gleichzeitig ging Isja einmal pro Woche in zwei andere Kitagruppen, um mit diesen die Kükenentwicklung der zurückliegenden Woche zu besprechen. Da ging es auch um technische Fragen zum Brüter, um Temperatur und Luftfeuchtigkeit. Eine wissenswerte Stunde! Einmal die Woche, während der Brutzeit durften die Kinder in den Brüter schauen und mit einer Taschenlampe die Veränderungen im Ei beobachten. Der Schlupf konnte dann schließlich per Livestream beobachtet werden. Eine tolle Möglichkeit, um hautnah dabei zu sein! Natürlich durften die Kinder die Winzlinge am folgenden Kitatag besuchen, streicheln und bestaunen! 

Auch die Krippenkinder konnten nach dem Schlupf staunend ein winziges Küken betrachten und sogar berühren. Was für eine spannende Reise! Kurz nach Ostern, passend zu Jesus‘ Auferstehung, war es ein ganz besonderes Ereignis. 

Im Rahmen des Projekts wurden zudem Geschichten gelesen, Hörspiele gehört, verschiedene Basteleien zum Thema angefertigt oder Schaubilder von Hühnern besprochen. Kann ein Huhn fliegen? Haben Hühner Zähne? Wie sieht das Skelett eines Huhns aus? Und welches Huhn stammt von Dinosauriern ab? Ein großer und auch sehr wissenswerter Spaß für alle Kinder! 

Die Küken werden nun bei Isja, in ihrem Hühnergarten, groß gezogen und besuchen unsere Kita regelmäßig. So erleben die Kinder nicht nur wie leben entsteht, sondern sehen auch die Entwicklung vom Küken zur Henne / zum Hahn.