50 Jahre Kita Stelle

Im Juni hat unsere Kita ihren 50. Geburtstag gefeiert! Gegründet wurden wir 1973, damals natürlich noch unter ganz anderen Voraussetzungen als heute: Was als kleiner Spielkreis am Vormittag begann, wurde im Laufe der Jahre zu einer Kita mit Bildungsplänen, Krippen und Ganztagesbetreuung sowie Beta-Qualitätszertifizierung.

Mit einem Gottesdienst wurde der Anlass gefeiert. Die Festredner*innen stellten die Entwicklung der Einrichtung und der Kitas allgemein heraus. Mindestens 16 Generationen Kinder, so die Wortbeiträge, hätten den Kindergarten im Laufe der Jahre in Richtung Schule verlassen. 

Angesprochen wurden auch die großen Herausforderungen. Der Fachkräftemangel trifft Stelle genauso wie andere Orte, voraussichtlich werden viele politische Versprechen im Betreuungsalltag nicht umsetzbar sein. Superintendent Christian Berndt und Kirchenvorsteherin Susanne Hohnschild dankten dem Kitapersonal für den Einsatz auch in schwierigen Zeiten. Dem schloss sich die Vertreterin der Gemeinde, Gisela Gehrdau-Schröder, an und versprach, dass der Gemeinderat sein Bestes geben werde, um die anstehenden Umbaumaßnahmen gemeinsam zu lösen.

Pastorin Raphaela Gerlach erzählte von ihrer Freude daran, wenn Sie auf dem Weg aus ihrem Pfarrhaus das ehrliche Lachen der Kinder hört. "Die Erzieherinnen bereiten die Kinder mit viel Herzblut auf das Leben vor", sagte sie. "Es ist schön zu sehen, wie das Vertrauen der Kinder in sich und ihre Umwelt wächst und sie sich entfalten können."

Nach dem Gottesdienst gab es einen Empfang, am Nachmittag wurde mit den Kindern ein Fest mit Kaffee, Kuchen und Austoben gefeiert. 

Alle an Bord – Die Geschichte von Noah und seiner Arche

Vor langer Zeit lebte ein Mann. Sein Name war Noah. Er war gut, gerecht und fromm, das heißt, er gehorchte Gott.

Gott sprach zu Noah: Eine Flut wird kommen und alles Böse auf der Erde fortspülen. Du aber sollst gerettet werden. Baue ein Haus, ein Schiff, eine Arche. Noah gehorchte. Er begann das Schiff, die Arche, zu bauen.

Unser Kindergartenfest am 15. Juni 2018 begann mit einem Familiengottesdienst in der St. Michaels-Kirche. Die Mitarbeiterinnen des Kindergartens präsentierten ein kleines Rollenspiel und Pastor Hecker hielt die Andacht. Eingeladen waren alle Kindergartenkinder, die Benja-Minis, Geschwister, Eltern, Großeltern, Paten, Freunde und andere Interessierte. Viele Gäste sind der Einladung gefolgt und waren dabei, als Noah alle Tiere an Bord seiner Arche erwartete.

Im Anschluss an den Gottesdienst fanden Spiele rund um die Kirche statt. Für das leibliche Wohl war gesorgt. Ein Dank geht hier an alle Eltern, die wieder einmal mit vielen Leckereien und Fingerfood ein tolles Buffet zusammen stellten.

Kinder sind von Natur aus neugierig und wollen die Welt um sich herum entdecken

Einen großen Teil des Tages verbringen Kinder im Kindergarten. Auch Kitas werden inzwischen als Bildungsorte anerkannt, in denen die naturwissenschaftlich-mathematisch-technische Bildung einen hohen Stellenwert erlangt hat. Sie ist im Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder fest verankert. Die Methoden, Schwerpunkte und Ziele von früher Bildung sind vielfältig. Die Entdeckung der Umgebung und damit auch von Natur, Mathematik und Technik ist von Anfang an ein Teil der Welterkundung der Kinder.

Lernbereich 8. Natur und Lebenswelt aus dem Orientierungsplan für Bildung und Erziehung im Elementarbereich niedersächsischer Tageseinrichtungen für Kinder

Die Begegnung mit Natur in ihren verschiedenen Erscheinungsformen und Erkundungen im Umfeld der Tageseinrichtung erweitern und bereichern den Erfahrungsschatz der Kinder. Sie lassen sie teilhaben an einer realen Welt, die nicht didaktisch aufbereitet ist und bieten die Chance zum Erwerb von Weltwissen, Forschergeist und lebenspraktischen Kompetenzen.

Kinder experimentieren mit ihrem Spielzeug und den Dingen ihrer Umgebung noch bevor sie sprechen können. Sie erforschen die Eigenschaften und Gesetzmäßigkeiten der physikalischen/materiellen Welt, z. B. die Schwerkraft. Es reizt sie, Ursachen – Wirkungszusammenhänge logisch zu analysieren und selber zu konstruieren. Auf diese Weise nehmen schon kleinste Kinder Einfluss auf ein konkretes Geschehen (Bauklotz fallen lassen). Das befriedigt Kinder sehr und verstärkt das Erleben von Selbstwirksamkeit.

Darüber hinaus eröffnet die Kindertagesstätte als Lernwerkstatt Möglichkeiten zum selbstständigen Experimentieren mit Gewichten, Mengen, stofflicher Beschaffenheit und anderen Eigenschaften der Dinge. Auf diese Weise wird ein naturwissenschaftliches Grundverständnis erworben. Naturphänomene wie Licht und Schatten regen nicht nur zum Staunen und Beobachten an, sondern können auch durch kreative Gestaltung angeeignet werden. Das Element Wasser z. B. bietet schon kleinsten Kindern vielfältige Spielanreize. Es regt auch den Forschungsdrang der Kinder an, weil es z. B. auf Kälte und Wärme reagiert und seine Eigenschaften verändern kann.

Es ist weder notwendig noch sinnvoll, für alles sofort Erklärungen parat zu haben. Die Kinder sollen ermuntert werden zu beobachten, zu untersuchen und zu fragen, Mädchen genauso wie Jungen. Hierbei werden die Kinder zum Denken herausgefordert, indem sie Vermutungen anstellen und ihre Hypothesen selber überprüfen können.   (Auszugaus dem O-Plan)

Kinder wollen von sich aus lernen. Sie müssen nicht ermuntert oder gezwungen werden zu lernen. Sie haben ein in sich wohnendes Interesse daran, ihre Welt zu erkunden und zu begreifen. Um Begeisterung, Neugier und Interesse am Forschen zu entwickeln brauchen sie interessierte Erwachsene, die ihre Wege altersangemessen begleiten. Zur Bewahrung kindlicher Neugier und Faszination an Naturphänomenen ist es wichtig, das natürliche kindliche Interesse nicht aus den Augen zu verlieren.

Der 17. März 2018 war ein besonderer Kindergartentag. Es war ein Samstag und eingeladen hatten unsere Schmetterlinge ihre Väter (Großväter, Paten, …) zum Vater-Kind-Aktionstag. „Versuch macht klug“ – unter diesem Motto haben wir gemeinsam experimentiert und uns von naturwissenschaftlichen Phänomenen beeindrucken lassen.

Um 10 Uhr ging es los. Nachdem unsere Schmetterlinge und ihre Begleiter eingetroffen waren, haben wir die Angebote vorgestellt. Die Kinder haben sich bereits einige Wochen mit Experimenten beschäftigt. Heute wollten sie gemeinsam mit den Erwachsenen neue Phänomene entdecken: der Stromkreis, eine Druckluftrakete, einen Euro-Flieger, lustige Schaukelmännchen, den Raketenballon und die Zauberquelle.

Für das leibliche Wohl war gesorgt und der Vormittag verging rasend schnell. Wir hatten alle viel Spaß und die Schmetterlinge fanden immer wieder neue Beschäftigungen für ihre Begleiter: „Das kann Papa auch noch machen.“

 

Herzliche Grüße aus dem Kindergarten. Ganz besonders von den Schmetterlingen, die diesen Vormittag mit ihren Vätern oder dem Onkel genossen haben.

Martin Luther kommt in den Kindergarten –

nicht persönlich, sondern als Projekt.

Am 31. Oktober ist Reformationstag: Der Tradition nach hat Martin Luther im Jahr 1517 an diesem Tag seinem Ärger Luft gemacht und eine lange Liste mit seinen Thesen an die Schlosskirche in Wittenberg genagelt. In diesem Jahr jährt sich dieser Tag zum 500sten Mal.

Als Kindergarten in der ev.-luth. St. Michaels-Kirchengemeinde in Stelle liegt es nahe, dass auch wir uns in diesem Jahr mit Martin Luther beschäftigen. Es geht uns nicht in erster Linie darum, Luther im historischen Kontext darzustellen. Wir möchten uns mit dem Leben Luthers beschäftigen und grundlegende theologische Aussagen der Reformation für Kinder zugänglich zu machen.

Die Frage, die Martin Luther ein Leben lang beschäftigte, war: „Wer ist Gott?“, „Wie ist Gott?“ und „Was bedeutet das für mein Leben?“

Das Zauberwort für Martin Luther war das Wort Freiheit, und zwar in folgender Reihenfolge:

  • Gott liebt den Menschen so wie er ist und selbst dann noch, wenn der Mensch Mist baut.
  • Wenn ich das weiß, brauch ich keine Angst vor Gott zu haben. Ich kann ihm vertrauen. Bei ihm bin ich und ist alles, was mich umtreibt, gut aufgehoben.
  • Das macht mich frei von einem ständig unguten Gefühl – dem Gefühl, nicht zu reichen, dem Gefühl, nicht in Ordnung zu sein, dem Gefühl der Angst.
  • So befreit habe ich Raum, mich dem Anderen zuzuwenden, mich Gott zuzuwenden und auch die Schönheit des Lebens zu sehen.(aus: Werde Luther-Botschafterin; Materialsammlung für die Arbeit in Kindertageseinrichtungen; Diakonisches Werk evangelischer Kirchen in Niedersachsen e.V.)

 

 

Zum Einstieg in dieses Projekt haben wir alle Kindergartenkinder, die Benja-Minis, deren Familien, Freunde , Paten, … zu einem Familiengottesdienst am 05. Mai 2017 in die St. Michaels-Kirche eingeladen.

Im Mittelpunkt dieses Gottesdienstes stand ein Rollenspiel, dargeboten von den pädagogischen Fachkräften: Martin und sein Freund Philipp werden Zeugen, wie auf dem Wittenberger Marktplatz ein Mönch Ablassbriefe verkaufte. Martin war erbost: „Gott hat mich lieb, so wie ich bin. Gottes Liebe kann ich doch nicht kaufen.“ Daraufhin schlägt er die 95 Thesen an eine Tür.

 

Kindergartenkinder hatten vorab bereits eigene Thesen an der Tür angeschlagen. (Siehe auch Grundsatz 5 der Kita-Grundsätze „Kind im Mittelpunkt“ der ev.-luth. Landeskirche Hannover, wo das Recht der Kinder auf Partizipation und Mitsprache verankert ist.)

  • Ich will nicht geärgert werden!
  • Nicht mit den Füßen auf die Blumen treten.

 

Der Gottesdienst endete mit der Kindersegnung. Pastor Hecker und unser Vikar Matome Sadiki luden alle Kinder in den Altarraum ein und gaben jedem Kind einen persönlichen Segenswunsch mit auf den Weg.

 

Im Anschluss waren alle zum Kindergartenfest eingeladen. Bei Spiel (das ‚Delta-Spiel‘ und ‚Ringe werfen‘) und Spaß (‚Riesen-Seifenblasen‘) in der Kirche und drum herum war für jeden etwas dabei.

Die Schmetterlinge zeigten auch noch einmal ein kleines Rollenspiel.

Für die kleinen Gäste gab es eine Schatzsuche.

Jeder konnte ausprobieren, wie es sich mit eine Feder schreibt und konnte sich einen Einblick in die Druckkunst verschaffen.

Auch für das leibliche Wohl war gesorgt. Hier bedanken wir uns ganz herzlich bei den Eltern, die für ein reichhaltiges Fingerfood-Büffet gesorgt hatten.

Martin Luther ist im Kindergarten – und er wird uns auch in den nächsten Wochen noch begleiten.

 

 

Guter Gott, wir staunen, wie groß deine Liebe ist.

Wenn wir etwas falsch machen, bestrafst du uns nicht gleich, sondern hörst uns an.

Wenn wir etwas Böses getan haben, macht dich das traurig und dein Herz tut weh.

Wenn wir etwas angestellt haben, vergibst du uns.

Du schaust auf das Gute in uns.

Du bist wie ein guter Vater oder eine gute Mutter zu ihren Kindern.

Guter Gott, wir staunen, wie groß deine Liebe ist. Amen.